Ich schäme mich. Scham Teil I
Ich habe mich, auch durch die Gewaltfreie Kommunikation, auf den Weg gemacht, aus der Welt von Richtig und Falsch, von Schubladendenken, von "Ich weiß, was du gersde brauchst ", von "Das macht man nicht so.", "Das gehört sich nicht. ", "Dein Verhalten geht gar nicht. Das ist falsch.", "Man muss doch...", von diesen genannten Gedanken und Worten zu verabschieden, sie los zulassen.
Ich bemühe mehr und mehr dahin zu kommen, den Gedanken "Jeder gibt zu jederzeit sein Bestes, was er zur Verfügung hat. Ein Mensch will dem anderen nichts schlechtes. Wir Menschen wollen dazu beitragen, dass es jedem gut geht." zu denken, zu verinnerlichen und zu leben.
Da gibt es dann auch keine Gewinner oder Verlierer. Kein "Du bist schlecht, ich bin gut." , kein "Du bist nicht okay."
Umso länger ich mich mit diesem Gedanke und der Gewaltfreien Kommunikation befasse, desto häufiger bestätigen sich mir diese Gedanken, die ich mehr und mehr lebe.
Natürlich bin ich Mensch, natürlich bin ich anders aufgewachsen und bin nicht perfekt. Ich übe noch und ich habe ein so großen inneren Wunsch nach genau diesem Denken "Jeder gibt sein Bestes. Jeder meint es gut mit sich und seinen Mitmenschen. " Ja, das ist für mich so.
Ich bleibe dran, das Tag für Tag zu integrieren, mich darin weiter zu "trainieren" und mehr und mehr zu leben.
Ich möchte, dass andere Menschen das kennen-, lieben lernen und in die Welt tragen.
Deshalb habe ich gfkfeeling gegründet, den Blog und den podcast ins Leben gerufen.
Zurück zur Scham.
Scham gehört für mich zum richtig-falsch-Denken und erfüllt uns natürliche auch wieder Bedürfnisse. Auf was weist uns Scham hin?
Als erstes: welche Primär-Gefühle stecken dahinter?
Ich bin traurig, erschrocken oder besorgt z.B.
Welches Bedürfnisse könnte dahinter stecken?
Vielleicht der Wunsch nach Zugehörigkeit oder nach Sicherheit oder nach Liebe oder... welches Bedürfnis steckt bei dir dahinter, wenn du dich schämst?
Wenn ich nun merke, welches Gefühl und Bedürfnis dahinter steckt, kann ich sofort in die Selbstempathie gehen und gut für mich sorgen:
Ich habe gerade xxx getan. Ich merke, dass ich besorgt und unruhig bin, weil ich dazugehören will.
Ja darum geht es mir.
Hinspüren, Atmen, das Primär-Gefühl
da sein lassen.
So verschwindet die Scham, weil ich hingeschaut habe und für mich Verantwortung übernehme.
Wenn ich dann möchtest kann ich naxh der Selbstempathie nach außen gehen. Zum Beispiel:
"Du, ich habe gerade xxx getan. Ich bin jetzt besorgt, weil ich gerne Teil der Gruppe bleiben möchte (Zugehörigkeit). Magst du mir sagen, wie es dir mit xxx geht und was du jetzt brauchst?"
oder
"Ich habe gerade xxx getan. Das bedaure ich, weil ich weiß wie wichtig dir (als Beispiel:) Verlässlichkeit ist.
Magst du mir sagen, wie es dir gerade geht?"
oder...
Was möchtest du gerne deinem Gegenüber sagen?
Wir können Scham im ersten Schritt einfach als Hinweis nehmen, also "Kontrollampe" , um uns bewusst zu werden, um was eigentlich geht.
Im zweiten Schritt:
Welches Gefühl steckt dahinter? Welches Bedürfnis steckt dahinter?
Du darfst Scham loslassen.
Du gibst zu jeder Zeit das Beste, was du zur Verfügung hast. Das ist wunderbar.
Wenn du danach mit deiner Handlung unzufrieden bist, dann ist das einfach das Zeichen dafür, dass du dich oder dein Tun verändern möchtest.
Das kannst und schaffst du.
Bewusstheit trägt dazu bei, dass wir anfangen können Verantwortung zu übernehmen und an uns zu arbeiten.
Der erste Schritt ist getan.
Du hast bis hierher gelesen. Das berührt mich. Ich erlebe Interesse, Neugierde und auch Wertschätzung.
Dafür danke ich dir.
Ich wünsche dir einen wundervollen Tag und vielleicht bis bald.
Herzliche Grüße
Silvia