Negative Gedankenspirale

16.01.2024

ESKALATION nach Marshall Rosenberg:


"Wenn du Dir Dein Leben schwer machen willst, dann denke schlecht über andere,
be-SCHWERE Dich…


Du kannst Dir Dein Leben noch schwerer machen, wenn Du sagst, was Du über sie denkst.
Reicht Dir dieses Malaise nicht, dann versuch die andern zu ändern !


Du kannst Dein Unglück noch erheblich vergrössern, wenn Du Drohung und Strafe verwendest,
um die andern zu ändern.


Möchtest Du vollends in ein dunkles Loch fallen, denke schlecht über Dich!


Wenn in Du in der Dunkelheit bleiben möchtest, dann denke was die Leute über Dich denken!"


Wie geht es dir, wenn du das liest? 

Kennst du so ein Gedankenspirale, die einen immer "tiefer zieht"?

Gedanken, wie:

"Der andere ist wirklich dumm."

"Die kann ja gar nichts."

"Der bringt echt nichts auf die Reihe."

"Was soll denn aus dem noch werden."

"Der ist Schuld, dass es mir schlecht geht."

"Der muss sich ändern."

"Das muss sie noch lernen."

"Was redet der nur für einen Quatsch."


"Wenn du nicht ..., dann ..."

"Das wird Konsequenzen haben."


"Ich bin nicht gut genug."

"Ich kann das nicht."

"Die anderen sind besser als ich."


"Was sollen denn die anderen denken?"

"Oh, ist mir das peinlich."

"Die anderen haben jetzt genau mitbekommen, dass ich es nicht kann. Die denken bestimmt ich bin total dumm."

"Die redet jetzt bestimmt über mich."

"Der denkt jetzt bestimmt, dass ich gar nichts kann."

usw.


Kennst du solche Gedanken, Sätze und hast sie sogar schon mal gehört?

Wie fühlt sich das an?

Traurig, unruhig, unter Druck, niedergeschlagen, unsicher?

Was wünscht du dir?

Mir fallen Bedürfnisse ein, wie 

Gemeinschaft, Miteinander, Augenhöhe, Unterstützung, Vertrauen, Sicherheit, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Zugehörigkeit, vielleicht sogar Schutz...

Klingt da eins der Bedürfnisse bei dir an? Man sagt auch: Erlebst du in dir bei einem oder mehreren Bedürfnissen Resonanz?


Ich merke allein durch das aufschreiben dieser Sätze oben, wie ich mich innerlich zurückziehe. Ich spüre ein Unwohlsein in mir, obwohl ich diese Sätze nur aufschreibe.

Ich habe solche oder ähnliche Sätze schon gehört oder auch gedacht. 

Gleichzeitig weiß ich, wie wichtig Worte sind und wie wichtig Gedanken sind.

Wusstest du, wenn du dich gedanklich so richtig in eine Situation begibst, sie ausmalst, dir vorstellst, in die Gefühle gehst, dass dein Gehirn dann nicht mehr unterscheiden kann, ob das gedachte Wirklichkeit ist oder nicht? Natürlich weißt du, dass du das nur gedacht hast und gleichzeitig nimmt dein Gehirn das Gedachte und Vorgestellte als Wahrheit, das bedeutet, dein Gehirn nimmt dich und deine Gedanken wirklich ernst. Was ja wirklich toll ist, weil wir Menschen sehr gerne ernst genommen werden wollen, gell.

Die Frage ist allerdings, was möchtest du, das dein Gehirn für wahr nimmt? Was möchtest du denken?

Ich mag mehr und mehr in gute Gedanken kommen, was man übrigens auch (schon wieder) trainieren kann.

Wenn du zum Beispiel morgens aufwachst:

Was möchtest du als erstes denken? Mit was möchtest du dein Gehirn nähren?

Es ist wie mit Essen, wie mit Köperhygiene, wie mit sportlicher Betätigung usw.:

Gedanken können für dich und deine Gesundheit gut sein oder eben nicht.

Was auch passiert, wenn wir in negativen Gedanken sind?

Wir kommen ganz einfach in unangenehme Gefühle, die wiederum uns einfach zeigen, dass Bedürfnisse unerfüllt sind.

Ich bin unsicher... Was brauche ich gerade: Sicherheit. Wenn ich einen Vortrag halte oder einen Kurs gebe, bereite ich mich vorab vor und erfülle mir somit Sicherheit. Wenn ich allerdings weiterhin denke, "ich kann das nicht", "das ist nicht genug", wird es natürlich schwierig...

In der Gewaltfreien Kommunikation schaut man sich solche Gedanken, wie:

"Ich kann das nicht.", "Ich werde das nie schaffen.", "Ich bin eh zu dumm dafür." u.ä. noch von einer anderen Seite an. Wir gehen von dem Grundsatz aus, das wir uns zu jeder Zeit ein Bedürfnis erfüllen.

Daher die Frage: Was erfüllt mir der Gedanke z.B. "Ich kann das nicht."?

Entlastung? Einfachheit?

Natürlich fühlen wir uns mit diesem Gedanken nicht wohl, gleichzeitig war er irgendwann mal hilfreich und hat uns unterstützt. Es kommt der Zeitpunkt, an dem solche Gedanken uns eher hindern, voran und aus unserer Komfortzone zu gehen, weil solche Gedanken immer wieder in die Vermeidung führen und eher in die Gedanke-Abwärtsspirale, als ins positive Denken über mich und über Situationen.

Es ist hilfreich, dahinter zu schauen und sich raus-zutrauen. Sich zu-trauen, dass ich das sehr wohl und wenn es dieses Mal nicht klappt, was kann dann schlimmes passieren?

Vielleicht hilft auch die Frage: 

Stimmt das denn überhaupt? Kann ich das wirklich nicht schaffen? Oder was brauche ich, um es zu schaffen? Was könnt mir helfen? 


Wenn wir ""schlecht" über andere denken oder im Schuldenken sind, dann kommen wir auch in unangenehme Gefühle, oder?

Ich denke ja, so zumindest mein Erleben. 

Unangenehme Gefühle weisen uns den Weg auf unerfüllte Bedürfnisse.

Was ist unerfüllt, wenn ich über einen anderen Menschen "schlecht" denke?

Das darfst du, wenn du möchtest, gerne erforschen: Als Tipp: Nimm dir eine Bedürfnisliste zur Hand und gehe sie durch. Wenn du bei ein oder mehreren Bedürfnissen Resonanz in dir spürst, also z.B. ein ja, dann ist das meistens ein Hinweis auf ein unerfülltes Bedürfnis.

In der Gewaltfreien Kommunikation oder auch Wertschätzende Kommunikation gibt es übrigens keine Bewertung der Gefühle, sondern:

ein Gefühl weist uns...

   auf ein unerfülltes oder ein erfülltes Bedürfnis hin. 

Alle Gefühle sind wichtig und wertvoll. 

Sie helfen uns, dass wir uns selbst spüren, unser selbst-bewusst werden.


Ich wünsche dir viele positive Gedanken über dich und auch über andere.

Das stärkt deine Gesundheit, dein Selbst-Vertrauen und sooo vieles mehr. 

Welchen positiven Gedanken magst du ab heute öfter denken?


Liebe Grüße Silvia

gfkfeeling@web.de